Schlafmedizinisches Zentrum:
Krankheitsbilder

Jeder Mensch verbringt durchschnittlich ein Drittel seines Lebens im Schlaf. Störungen des Schlafes gehören neben dem Wetter zu den beliebtesten Gesprächsthemen, sind aber auch mit die häufigsten Gründe für Arztkonsultationen. So klagen 44 Prozent aller Deutschen über Schlafstörungen.


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Wir haben für Sie Informationen zur Therapie zusammengestellt:

Unregelmäßiges Schnarchen
(Obstruktive Schlafapnoe)

Die häufigste schlafbezogene Atmungsstörung ist das sogenannte obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS), an dem deutschlandweit nach Schätzungen jeder 10. Mann und jede 4. Frau zwischen 40 und 65 Jahren leidet. Mit insgesamt über 1 Millionen Patienten mit OSAS in Deutschland kann man von einer Volkskrankheit sprechen, die in den letzten Jahren enorm an Bedeutung zugenommen hat und zukünftig immer mehr medizinische, soziale und volkswirtschaftliche Bedeutung erlangen wird.

Studien haben bei unbehandelten OSAS-Patienten ein stark erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Bluthochdruck, metabolischem Syndrom, koronarer Herzerkrankung, Herzinfakt und Schlaganfall mit insgesamt reduzierter Lebenserwartung festgestellt.

Ein Schwerpunkt unserer Arbeit liegt in der Diagnostik und Behandlung des Schnarchens sowie der schlafbezogenen Atmungsstörungen (z. B. der Schlafapnoe). Diese Erkrankung wird in vielen Fällen durch eine nächtliche Beatmung über eine Maske behandelt. Als Pneumologen verfügen wir über eine langjährige Erfahrung und eine spezielle Ausbildung in der Beatmungseinstellung.

Die Schlafapnoe kann sich durch folgende Symptome
bemerkbar machen

Symptome in der Nacht

  • lautes, unregelmäßiges Schnarchen
  • Auffällige Atempausen
  • Unruhiger Schlaf
  • Häufiger nächtlicher Harndrang
  • Schwitzen, Kopfschmerzen, trockener Rachen

Symptome am Tag

  • Morgendliche Abgeschlagenheit
  • Tagesmüdigkeit
  • Konzentrationsschwäche
  • Reizbarkeit
  • Libido- und Potenzverlust

Schnarchen – nicht nur Geräuschbelästigung sondern auch Gesundheitsrisiko, Symbolfoto: istockphoto

Restless-Legs-Syndrom
(»Rastlose Beine«)

Das Kürzel RLS steht für die Erkrankung der unruhigen, ruhe-oder rastlosen Beine. Von der Erkrankung sind 5-10% der Bevölkerung in Deutschland betroffen. Die Erkrankung nimmt mit steigendem Lebensalter zu und betrifft Frauen häufiger als Männer. In 40% aller Fälle wird die Erkrankung vererbt.

In 60% tritt das RLS symptomatisch bei Eisenmangel, Polyneuropathie (Schädigung des Nervensystems), Nierenschwäche, Rheuma, Schwangerschaft, … auf.

Viele Patienten mit RLS haben den Eindruck alles sei anders bei Ihnen. Die typischen Beschwerden lassen sich kaum in Worte fassen und sind für den Patienten unbeschreiblich. Es sind nicht einfach Schmerzen in den Beinen, sondern eine Gefühl zum aus der Haut fahren, verbunden mit einem ausgeprägten Bewegungsdrang.

Vier Symptome sind für die Diagnosestellung wegweisend

  1. Missempfindungen (Unruhe, Kribbeln, Ziehen, Reißen, Brennen, Spannungsgefühl,…) im Bereich der Beine. Die Arme können aber auch betroffen sein.
  2. Die Symptome nehmen gegen Abend hin zu.
  3. Die Beschwerden verschlechtern sich in Ruhe.
  4. Bewegung wie Laufen oder Dehnen, Massieren der Beine oder Anwendungen mit kaltem oder heißem Wasser lindert die Beschwerden.

Bei unklaren Beschwerden kann die Polysomnographie über den Nachweis nächtlicher periodischer Beinbewegungen die Diagnose RLS sichern. In Abhängigkeit vom Ausmaß der Beschwerden planen wir ihre individuelle Therapie.

Restless-Legs-Syndrom, Symbolfoto: stocksy

Hypersomnie (Müdigkeit)

Geht der Schlafbedarf eines Menschen über den eines »Langschläfers« von 10 bis 12 Stunden hinaus, kann eine Hypersomnie (Schlafsucht) vorliegen. In Deutschland sind ungefähr 5 Prozent aller Menschen betroffen.

Sie leiden an einer exzessiven Tagesschläfrigkeit mit Konzentrationsschwierigkeiten und z.T. Einschlafattacken. 25 Prozent aller Verkehrsunfälle werden durch Übermüdung am Steuer hervorgerufen.

Eine Hypersomnie sollte deshalb immer ärztlich abgeklärt werden.

Hypersomnie führt zu Sekundenschlaf im Auto, Symbolfoto: istockphoto

Insomnie (Schlafstörungen)

Schlafstörungen können ein sehr unterschiedliches Erscheinungsbild und noch mehr verschieden Ursachen haben. Eine gelegentlich durchwachte Nacht oder einige Nächte unzureichenden Schlafes kann der Körper noch relativ gut kompensieren.

Ein längerer Schlafmangel wird als Insomnie bezeichnet. Dabei ist der Schlaf hinsichtlich Quantität (Einschlafzeit mehr als 30 Minuten, nächtliche Wachzeit mehr als 30 Minuten, Gesamtschlafzeit unter 6 Stunden) und/oder Qualität (zu wenig Tief-oder Traumschlaf, viele Mikroweckreaktionen) gestört. Die Beschwerden treten in mehr als 3 Nächten pro Woche über mindestens 4 Wochen auf.

Etwa 30 Prozent der Insomnien sind auf organische Leiden zurückzuführen (chronische Schmerzzustände, internistische, neurologische und psychiatrische Erkrankungen), deren Diagnostik und Therapie Vorbedingung für eine erfolgreiche Behandlung der Schlafstörung darstellt.

Der größte Anteil der Insomnie hat jedoch psychosoziale oder psychoreaktive Hintergründe (Hektik, Stress, Ängste, …). Wenn die Insomnie über Wochen, Monate oder sogar über Jahre bestehen bleiben, kann dies zu ernsthaften gesundheitlichen Störungen führen.

Wer über einen längeren Zeitraum nicht richtig geschlafen hat und ohne Erfolg verschiedene schlaffördernde Maßnahmen ausprobiert hat, sollte deshalb einen Arzt um Rat fragen.

Schlafstörungen, Symbolfoto: istockphoto