Schlafmedizinisches Zentrum: Therapie

Wenn Sie die obstruktive Schlafapnoe und deren Behandlungsmöglichkeiten verstehen, können Sie erfolgreich damit umgehen.

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Wir haben für Sie Informationen zur Therapie zusammengestellt:

Verhaltenstherapie

Basistherapie

Die Basistherapie in der Behandlung von Schnarchen und Schlafapnoe besteht im Anstreben einer Gewichtsoptimierung und im Meiden eines zumindest abendlichen Alkoholgenusses.

Die Reduktion des BMI (Body-Mass-Index) um 1 Prozent verringert dabei die Anzahl der nächtlichen Atempausen pro Stunde um 3 Prozent.

Medikamente

Zur Zeit gibt es leider keine wirkungsvollen Medikamente zur Behandlung des obstruktiven Schlafapnoesyndroms.

Lagerungstherapie

Bei Nachweis von rückenlagebetontem Schnarchen und Atempausen empfiehlt sich der Einsatz so genannter Seitlagerungshilfen, wie z.B. dem Lagerungskissen, dem Somnoshirt und der RLV (Rückenlageverhinderungs)-Weste.

Apparative Behandlung: Maskenbeatmung

Allgemein

Die Maskenbeatmung ist der internationale Standard in der Behandlung des Schlafapnoesyndroms. Dabei wird durch die eingeblasene Luft ein Überdruck erzeugt, der den Rachen vollständig offen hält. Im Ergebnis ist der Patient unter der Atemmaske frei von Schnarchen, Atempausen und Sauerstoffmangel.

Die Maskenbeatmung heilt jedoch nicht, d.h. in den Schlafzeiten ohne Maske tritt sofort wieder Schnarchen und Sauerstoffmangel auf.

Beatmungsverfahren

Zum Einsatz kommen verschiedene Beatmungstechniken. Die Entscheidung, welches Beatmungsverfahren Sie benötigen, hängt von verschiedenen Faktoren, wie dem Schweregrad der Schlafapnoe, und Begleiterkrankungen u.a. ab.

Masken

Die Beatmungsmaske stellt das Bindeglied zwischen Mensch und Maschine dar. Es gibt 3 verschiedene Maskenarten:

  • Nasenmaske
  • Nasenolivenmaske
  • Mund-Nasen-Maske

Mund-Nasen-Maske
Velumount®-Zentrum Dresden

Apparative Behandlung:
Velumount® – die Antischnarchspange aus der Schweiz

Velumount® ist eine einfache Methode zur Behandlung des Schnarchens und eingeschränkt von Atempausen im Schlaf.

Die Methode wurde von Arthur Wyss, einem Schweizer Medizintechniker, entwickelt. Arthur Wyss ist selbst ein Betroffener, der sich nach erfolgloser »Schnarch-Operation« nicht mit dem Gedanken an das lebenslange nächtliche Tragen einer Atemmaske anfreunden konnte.

Velumount® ist ein Medizinprodukt mit CE-Kennzeichnung und wurde in der Schweiz bislang über 18.000 Mal mit großem Erfolg angepasst.


Weitere Informationen zu Velumount®

Apparative Behandlung: Antischnarch-Schienen

Das Wirkprinzip der Antischnarchschienen (Intra-Orale-Schnarchtherapie-Systeme) beruht auf einer Erweiterung des hinteren Rachenbereiches durch eine Vorverlagerung des Unterkiefers. Die Wirksamkeit bzgl. der Verringerung von Schnarchen und Atempausen liegt im Vgl. mit der Maskenbeatmung bei ca. 75 Prozent. Der Einsatz ist bei normalem Schnarchen sowie einem leicht bis mittelgradigem Schlafapnoesyndrom möglich. Vorraussetzung sind gesunde Zähne und ein intaktes Kiefergelenk.

Es gibt weltweit über 60 verschiedene Modelle. Die Kosten schwanken zwischen 200 bis 1.000 Euro und werden seit 2005 von den gesetzlichen Krankenkassen i.d.R. nicht mehr erstattet.


Weitere Informationen zu Antischnarchschienen

Operative Behandlung

Sichere operative Verfahren in der Behandlung des Schlafapnoesyndroms sind nur:

  • Tonsillektomie (Entfernung zur großer Mandeln)
  • Operative Vorverlagerung von Unter-und/oder Oberkiefer

Operative Behandlung:
Maxillo-Mandibuläres-Advancement (MMA)

Bei der MMA handelt es sich um ein langjährig erprobtes Therapieverfahren zur operativen Behandlung des obstruktiven Schlafapnoesyndroms. Das MMA ist eines von sehr wenigen Verfahren, welches die obstruktive Schlafapnoe heilen kann!

Voraussetzungen

  • Sie sind jünger als 55 Jahre.

Procedere

  • Überweisung der Patienten mit allen Vorbefunden an die Klinik für Mund-Kiefer-und Gesichtschirurgie (MKG-Chirurgie) des Universitätsklinikums Dresden durch unser Schlaflabor.
  • Vorstellung in der MKG-Chirurgie zur Beratung und Voruntersuchung
  • Planung und Durchführung der Operation und Nachbehandlung in der MKG-Chirurgie
  • Therapie-Erfolgskontrolle im Schlaflabor

Zungengrund-Stimulator
(»Zungengrundschrittmacher« z. B. Inspire)

Bei dem Zungengrundstimulator handelt es sich um ein neues Therapieverfahren. Es verwendet dabei eine bewährte Technologie der Neurostimulation zur Behandlung des obstruktiven Schlafapnoesyndroms. Das vollständig implantierte System stimuliert den Nervus hypoglossus (Zungennerv) synchron zum Atemrhythmus des Patienten.

Hierdurch werden die Atemwege gezielt offengehalten, wenn diese am empfindlichsten sind für einen Kollaps. Die Stimulation wird vom Patienten selbständig über die Fernbedienung aktiviert und kann individuell angepasst werden.

Voraussetzungen

  • Unverträglichkeit der Maskenbeatmung (über mindestens 6 Monate!, die gesetzlichen Krankenkassen bezahlen das Verfahren nur im Einzelfall als Ersatztherapie)
  • Body-Mass-Index (BMI kleiner 32 kg/m2)
  • Apopnoe-Hypopnoeindex (AHI, Anzahl der Atempausen pro Stunde) bei 15 bis 65 pro Stunde
  • Anteil zentraler und gemischter Apnoen weniger als 25 Prozent
  • keine neuromusklulären Erkrankungen
  • keine schweren psychiatrischen Erkrankungen
  • Patient oder Angehöriger ist in der Lage, das System vor dem Schlafen mit der Fernbedienung zu aktivieren

Procedere

  • Überweisung der Patienten mit allen Vorbefunden an ein Implantationszentrum durch unser Schlaflabor
  • Vorstellung im Implantationszentrum zur Beratung und Planung der Schlafenendoskopie. In der Schlaf-
  • Endoskopie wird ermittelt, ob der Patient prinzipiell für die Zungenrundstimulation geeignet ist.
  • Planung und Durchführung der Implantation beim geeigneten Patienten.
  • Therapie-Erfolgskontrolle im Schlaflabor